Kissinger wurde 1923 im mittelfränkischen Fürth geboren. Die jüdisch-orthodoxe Familie floh 1938 vor dem Naziregime in die USA. Als amerikanischer Soldat kehrte Kissinger im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück, anschließend studierte er Politikwissenschaften in Harvard. Als Sicherheitsberater und Außenminister der US-Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford prägte der Republikaner maßgeblich die US-Außenpolitik in den 70er Jahren. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Annäherung der USA an China sowie die Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion in Zeiten des Kalten Krieges. Umstritten sind Kissingers Rolle im Vietnamkrieg wie auch gegenüber den zwar antikommunistischen, aber autoritären und gewaltsamen Herrschern in Chile und Argentinien.